Vom Wald auf den Teller: Pilze suchen in der Oberlausitz / Hornja Łužica

Der Herbst verwandelt die Oberlausitz / Hornja Łužica in ein farbenfrohes Naturparadies: Wälder leuchten in warmen Rot-, Gelb- und Brauntönen, und der Duft von feuchtem Laub liegt in der Luft. Genau in dieser Zeit entwickelt sich die Region zu einem wahren Pilz-Eldorado. Ob Pfifferlinge / kurjatka, Steinpilze / prawaki oder Maronen / marony – im sorbischen Siedlungsgebiet lassen sich zahlreiche Pilze finden, die vor Ort bestaunt oder zu Hause zu leckeren Pilzgerichten verarbeitet werden können.

Im Herbst verwandelt sich die Oberlausitz / Hornja Łužica zu einem Paradies für Pilzsammler (Bild: Bernd Meißner)

Pilzsuche im UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

Das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft mit seiner malerischen Heide- und Teichlandschaft bietet mit über 450 dokumentierten Pilzarten ideale Bedingungen für eine ausgiebige Pilzsuche, auf Sorbisch „hriby pytać“. Im Herbst wachsen hier unter anderem Pfifferlinge, Steinpilze und Maronen.

1 – Austernseitling (Bild: Peter Ulbrich)

2 – Birkenpilz (Bild: Peter Ulbrich)

3 – Krause Glucke (Bild: Peter Ulbrich)

4 – Schwefelporling (Bild: Peter Ulbrich)

5 – Steife Koralle (Bild: Peter Ulbrich)

6 – malerische Heide- und Teichlandschaft (Bild: Karl Lorenz Richter)

Pilze spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem der Region. Ohne sie könnten viele Bäume auf den kargen Böden der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft nicht gedeihen. Birken / brězy, Kiefern / chójny und Espen / wosycy sind sogar auf spezielle Pilzpartner angewiesen, deren Myzel sich mit den Baumwurzeln verbindet und diese mit Nährstoffen versorgt, die für sie sonst schwer zugänglich wären.

Mit Ausnahme der Kernzone, die nicht betreten werden darf, ist das Pilzsammeln im gesamten Reservat erlaubt. Weitere Informationen dazu findest du in diesem Flyer. 

Geführte Pilztouren in der Oberlausitz / Hornja Łužica

In der Oberlausitz / Hornja Łužica gibt es vielfältige Möglichkeiten, die Pilzarten der Region näher kennenzulernen, beispielsweise während einer geführten Pilztour. Diese ist besonders für Einsteiger empfehlenswert. Unter dem Namen „Snokri – Ein Korb voll Pilze“ veranstaltet Pilzsachverständiger Bernd Meißner zahlreiche Exkursionen und Seminare, bei denen vor allem der Lehrcharakter im Vordergrund steht.

Pilzsachverständiger Bernd Meißner veranstaltet seit Jahren Pilztouren und gibt sein Wissen weiter (Bild: Bernd Meißner)

Teilnehmende erwartet ein abwechslungsreiches Programm: „So vielfältig wie die Oberlausitz ist auch die Pilzwelt, die wir hier antreffen. Wer mit mir unterwegs ist, wird von der großen Artenvielfalt in den heimischen Wäldern überrascht sein. Die Teilnehmenden erfahren Spannendes und Interessantes über diese geheimnisvollen Fadenwesen, die wir Pilze nennen.“

Gemeinsam lernen während einer geführten Pilztour (Bild: Bernd Meißner)

Die Touren finden in der Oberlausitz / Hornja Łužica statt – der Treffpunkt wird je nach Pilzvorkommen kurzfristig entschieden. Weitere Informationen erhältst du auf der Snokri-Homepage.

Auf Pilzsuche – aber sicher! Pilzberatungsstellen in der Oberlausitz / Hornja Łužica

Wie immer gilt: Gehe behutsam mit der Natur um, sammle nur für den eigenen Bedarf und achte darauf, dass du ausschließlich solche Pilze sammelst, die du sicher bestimmen kannst. Wenn du dir unsicher bist, welche Pilze genießbar sind, kannst du auf die Pilzberatungsstellen in der Oberlausitz / Hornja Łužica zurückgreifen. Diese sind nach Landkreisen aufgeteilt und helfen dir, deine gesammelten Pilze richtig zu bestimmen. Folgende Pilzberatungsstellen gibt es im sorbischen Siedlungsgebiet:

·        Pilzberatungsstellen im Landkreis Bautzen

·        Pilzberatungsstellen im Landkreis Görlitz

Rezeptidee: Leckeres Pilzrisotto / hribowy risotto

Nach deiner erfolgreichen Pilztour durch die Oberlausitz / Hornja Łužica, lohnt es sich, deine Pilze direkt zu verarbeiten. Wie wäre es mit einem leckeren Pilzrisotto?

Ein leckeres Pilzrisotto nach erfolgreichen Pilzsuche in der Oberlausitz (Bild: Pixabay /jefersonurias)

Zutaten (für 4 Personen)

·        300 g Arborio Reis / rajs

·        500 g frische Pilze (z. B. Steinpilze, Pfifferlinge, Austernpilze) / čerstwe hriby

·        1 Zwiebel, gehackt / cybla

·        2 Knoblauchzehen, fein gehackt / stawčk kobołka

·        750 ml Gemüsebrühe / zeleninowa juška

·        100 ml Weißwein (optional) / běłe wino

·        50 g Butter / butra

·        2 EL Olivenöl / oliwowy wolij

·        50 g Parmesan / parmezan

·        Salz und Pfeffer nach Geschmack / sól & popjer

·        1 EL frische Petersilie, gehackt / pětršilka

Zubereitung:

Brühe vorbereiten: Brühe in einem Topf erhitzen und warm halten.

Pilze anbraten: Pilze putzen und in Scheiben schneiden. In einer Pfanne mit 1 EL Olivenöl anbraten, bis sie weich und gebräunt sind (ca. 5-7 Minuten). Beiseite stellen.

Zwiebel und Knoblauch anbraten: In derselben Pfanne Zwiebel in 1 EL Olivenöl und 1 EL Butter anbraten, bis sie weich ist (ca. 4 Minuten). Knoblauch hinzufügen und eine weitere Minute braten.

Reis anrösten: Reis hinzufügen und 2 Minuten anrösten, bis er leicht durchsichtig wird.

Optional: Weißwein hinzugeben und fast verdampfen lassen.

Brühe hinzufügen: Brühe nach und nach hinzufügen (jeweils eine Kelle), bis der Reis gar ist (ca. 18-20 Minuten). Dabei regelmäßig rühren.

Pilze unterrühren: Kurz vor Ende der Garzeit die Pilze unterrühren.

Fertigstellen: Butter und Parmesan unterrühren, bis das Risotto cremig ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Guten Appetit / Daj(će) sej zesłodźeć

Vokabeln für deine Pilzwanderung

Damit du beim Pilzesammeln sprachlich gut gerüstet bist, haben wir für dich fünf sorbische Vokabeln zum Thema Pilze.

Pilz - hriby

Pilzsuche - hriby pytać

Pfifferlinge – kurjatka

Birke - brěza

Kiefer - chójna